Auch die zweite Biodiversitäts-Aktion der IG Klima-Zukunft Lenzburg war mit über 700 abgegebenen Pflanzen ein voller Erfolg. Nach den «Pflanzenziegeln» für Gärten und Balkone im Frühling ging es diesmal um mehr Vielfalt bei Hecken – und um den Ersatz von Neophyten.

Über die Website der IG konnten vorab bis zu 10 Pflanzen pro Lenzburger Haushalt kostenlos bestellt werden. Dies aus einer Auswahl von 20 verschiedenen Sorten. Vielfalt bringt mehr Biodiversität und macht Hecken und Gärten spannender. Zudem war auch Ziel, dass die neuen Heckenpflanzen Neophyten, wie den weit verbreiteten Kirschlorbeer, ersetzen sollen. Aus Gesprächen vor Ort ging hervor, dass dies klappt – waren doch diverse Bestellungen als Ersatz für Kirschlorbeer vorgesehen.

Neophyten in Lenzburger Gärten
Der Kirschlorbeer gehört zu den sogenannt invasiven Neophyten. Dies sind Pflanzenarten, die einst entweder unabsichtlich oder bewusst als Zierpflanzen eingeführt wurden und sich nun in der freien Natur auf Kosten einheimischer Arten verbreiten. Kirschlorbeer bleibt nicht im Garten, sondern verbreitet sich bis in die Wälder hinein; er wächst dabei dicht beieinander und verdrängt so einheimische Pflanzen und der Wald kann sich weniger gut verjüngen. In der Schweiz gibt es ungefähr 4’000 verschiedene einheimische Wildpflanzen sowie etwa 750 Neophyten. Ein Teil dieser Neophyten ist invasiv und deshalb schädlich für die einheimische Natur. Der Bundesrat verbot per 1. September 2024 mehr als zwei Dutzend von ihnen in Verkehr zu bringen. Neben dem weit verbreiteten Kirschlorbeer zum Beispiel auch den Sommerflieder. Er ist in Schweizer Gärten beliebt, da er Schmetterlinge in den Garten lockt. Allerdings ist das Problem, dass er zwar Nahrung für Schmetterlinge bietet, aber keine Raupenfutterpflanze ist.

Gemeinsam für Biodiversität
Mit der IG-Aktion sollen solche Neophyten ersetzt und Hecken aufgewertet werden. Die kostenlose Verteilaktion war möglich dank der Unterstützung der Stadt Lenzburg und der Forstdienste Lenzia. Über diese sowie die städtische Fachstelle Umwelt und Lenzburgs Natur- und Landschaftskommission (NLK) konnte man vor Ort auch mehr erfahren. Und Markus Dietiker von den Forstdiensten beriet vor Ort fachkundig über die verschiedenen Heckensorten und gab Tipps fürs Pflanzen. Weitere Informationen zum Thema, u.a. zu den kostenlosen Neophyten-Säcken und den Neophyten-Aktionstagen, sind auf der Website der Stadt Lenzburg zu finden. Ein langfristiger Erfolg bei der Neophyten-Bekämpfung ist nur gemeinsam möglich.

Weiter mit Pocket Parks
Ein weiteres aktuelles Biodiversitäts-Projekt der IG Klima-Zukunft Lenzburg sind sogenannte «Pocket Parks» («Taschenpärke»). Dabei handelt es sich um kleine Freiräume im städtischen Raum, die gärtnerisch gestaltet sind und zuvor als «tote» Winkel nicht wahrgenommen wurden oder brach lagen. Solche «toten Winkel» sollen in Lenzburg gemeinsam eruiert und dann aufgewertet werden – natürlich mit Blick auf die Biodiversität. Auf der Website der IG steht dafür ein Online-Plan zur Verfügung, in den interessierte Lenzburgerinnen und Lenzburger ihre Vorschläge mit einem Mausklick eintragen können. Das Ziel hier ebenfalls: mehr Biodiversität in Lenzburg – auch in «Taschengrösse».

 

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Und das war die Aktion:

Die «Heckenpflanzen»-Aktion der IG Klima-Zukunft Lenzburg: Für mehr Biodiversität und gegen Neophyten. Jetzt mitmachen! IG Klima-Zukunft Lenzburg: www.klimazukunft-lenzburg.chAuf die «Pflanzenziegel» folgen die Hecken. Mit der neuen Pflanz­aktion sollen die Biodiversität gesteigert und vor allem Neophyten ersetzt werden. Dank der Unterstützung der Stadt Lenzburg und der Forstdienste Lenzia können die Pflanzen kostenlos abgegeben werden. Auch an Sie?

In unserem Online-Formular stehen 21 verschiedene Sorten zur Auswahl und bringen mehr Leben und Farbe in jeden Garten. So sollen ungeeignete Pflanzen und Neophyten (besonders Kirsch­lorbeer) ersetzt werden – damit Hecken aufgewertet und zu wertvollen Orten für Vögel, Bienen und andere Wildtiere werden.

Diese Regeln gelten:

  • Es können maximal 10 Heckenpflanzen kostenlos bestellt werden.
  • Die Aktion ist auf Haushalte in Lenzburg beschränkt.
  • Die Heckenpflanzen müssen am 16. November abgeholt werden. Nicht abgeholte Pflanzen werden vor Ort verschenkt, es ist keine Lagerung / Lieferung möglich.

Kostenlose Bestellung über unser Online-Formular bis 3. November 2024.
Abholung am Samstag, 16. November, von 10 bis 12 Uhr auf dem Hünerwadelplatz.
Hier erfahren Sie auch mehr über die Forstdienste Lenzia, Lenzburgs Natur- und Landschaftskommission (NLK), die städtische Fachstelle Umwelt und die IG Klima-Zukunft Lenzburg.
Machen Sie mit, schauen Sie vorbei! Und sagen Sie es weiter: Damit möglichst viele Lenzburger Gärten eine bunte, einheimische Heckenvielfalt haben – statt schädlicher Neophyten. Danke!

Die Online-Bestellung wurde am 3. November beendet. Die Pflanzen können am 16. November auf dem Hünerwadelplatz abgeholt werden.


Download

Flyer «Heckenpflanzen für mehr Biodiversität und gegen Neophyten» (PDF, 305 KB)
Infoflyer «Einheimische Pflanzen statt invasive Neophyten» des Kantons Aargau (PDF, 4.5 MB)

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